Das Projekt


Die Werbemelder*in ist eine 2017 von Pinkstinks initiierte Plattform, über die ihr Werbung melden könnt, die ihr als sexistisch oder stereotyp empfindet.
Seit der Gründung von Pinkstinks wurde der Verein immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, das Problem Sexismus in der Werbung sei ein gefühltes. So genau könne man das gar nicht sagen und außerdem sei das alles sowieso nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Werbemelder*in ist die Antwort auf diesen Vorwurf. Sexismus in der Werbung ist real und kann anhand von Kriterien identifiziert und bekämpft werden.

Eure Meldungen werden geprüft und nach den Kriterien des von uns entwickelten Kategorisierungssystems als sexistisch, nicht sexistisch oder stereotyp bewertet. Wo die Werbeanzeige gesichtet wurde, wird auf einer Deutschlandkarte sichtbar gemacht.

Entstehung der Werbemelder*in

Der Kampf gegen Sexismus in der Werbung ist nicht neu. Schon 1974 gab es massive Diskussionen um mögliche Leitlinien gegen sexistische Werbung in der UNESCO. Nach unterschiedlichen bundespolitischen Debatten um sexistische Werbung organisierte die junge Protestorganisation Pinkstinks im Juli 2013 die weltweit erste Demonstration gegen Sexismus in der Werbung am Brandenburger Tor.

Durch die hohe Medienwirksamkeit und eine rasant zunehmende Unterstützung durch Sympathisierende bestätigt startete Pinkstinks eine Petition für eine Gesetzesnorm gegen Sexismus in der Werbung. 2014 unterschrieben die Bundesarbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen unter der Führung der parlamentarischen Staatssekretärin Elke Ferner sowie 23 weitere SPD-Bundestagsabgeordnete als Testimonials die Petition. Im Januar 2016 beschloss der Bundesvorstand der SPD, die stärkere Kontrolle sexistischer Werbung auf die Agenda zu heben. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages prüfte daraufhin die Gesetzeslage und räumte ein, dass die von Pinkstinks vorgeschlagene, von Dr.in Berit Völzmann geschriebene Gesetzesnorm (7aUWG) ins Wettbewerbsgesetz aufgenommen werden könnte. 2016 bestätigte Christian Flisek, Jurist und Mitglied der AG Recht und Verbraucherschutz der SPD-Bundestagsfraktion, dass eine Gesetzesnorm als letztmögliche Lösung sinnvoll bliebe. Vorerst sollte jedoch geprüft werden, ob nicht auf anderen Wegen ein Umdenken der Werbeindustrie erreicht werden könne. Vor allem müsse eruiert werden, wer sexistische Werbung schalte, um sinnvolle Handlungsanweisungen daraus ableiten zu können. Auch wäre wichtig zu wissen, wie viel sexistische Werbung auf welchen Werbeträgern und an welchen Standorten publiziert werde.



Fragen der Werbemelder*in

Um zu beantworten, ob wir in Deutschland eine gesetzliche Regulierung sexistischer Wirtschaftswerbung brauchen, müssen folgende Fragen beantwortet werden:

1. WIE VIEL sexistische Werbeanzeigen gibt es in Deutschland - stellt es wirklich ein Problem dar?

2. WER produziert sexistische Werbung vorrangig?

3. WO sieht man am meisten Sexismus in der Werbung:

In der Großstadt oder auf dem Land?
In Süd- oder Norddeutschland?
Gibt es geographisch / demographisch eindeutige Aussagen?

4. AUF WELCHEN Werbeträgern finden wir Sexismus in der Werbung?

Auf Digitalscreens, großen Werbetafeln, auf Handzetteln, auf Fahrzeugen oder im Internet?



Im Frühjahr 2017 erhielt Pinkstinks eine zweijährige Förderung, um genau diesen Fragen nachzugehen. Die Ergebnisse flossen in eine Broschüre, die kostenlos von der Pinkstinks-Presseseite heruntergeladen werden kann. Seit Ende der Förderung können wir die Werbemelder*in dank Spenden unserer tollen Community weiterhin erhalten.


Mit euch schaffen wir das! Gemeinsam gegen Sexismus.

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